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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 449 mal aufgerufen
 Geschichten
Seiten 1 | 2
Michelle Offline




Beiträge: 12.095

16.04.2010 20:43
Die Geschichte von Lea Antworten

Die Geschiche von LEA


Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin. Es war eng und dunkel und

nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell,

aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich und

meine Brüder und Schwestern. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben.

Als sie mich meiner Mama wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig.

Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen und ich hätte meine Mama doch noch so

sehr gebraucht. Arme Mama, es ging ihr so schlecht.

Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten und dass das Geschrei

meiner Schwester und mir, ihnen auf die Nerven ging.

So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht.

Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie wir beide zitterten ohnmächtig vor Angst.

Niemand kam um uns zu trösten. All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche,

wir sind in einem "Petshop", einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt.

Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen.

Wir hören auch das Wimmern von anderen Welpen. Meine Schwester und ich drückten uns

eng zusammen in dem kleinen Käfig. Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch um

uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun

uns weh.

Oft hören wir sagen "oh, sind die süß, ich will eines", aber dann gehen die Leute wieder fort.

Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben.

Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt wie das Leben aus dem

dünnen Körper gewichen ist. Ich soll verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme.

Niemand beachtet mein leises Weinen, als meine kleine Schwester weggeworfen wird.

Heute ist meine Familie gekommen und hat mich gekauft! Jetzt wird alles gut.

Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für mich entschieden haben.

Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich

ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes

und braves Hundchen.



Ich heiße jetzt LEA.

Ich darf meine Familie auch abschlabbern, das ist wunderbar.

Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht, passen gut auf mich auf,

geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe. Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren

Menschen gefallen und es gibt nichts Schöneres als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen

und zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte.

Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft

und sagte es wäre o.k., dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten

Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus.

Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E von Herz zwei.

Er sprach von wilden Zuchten und das meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien.

Ich habe nichts von alledem begriffen, aber es war furchtbar, meine Familie so traurig

zu sehen.

Ich bin jetzt 6 Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark,

aber mir tut jede Bewegung weh. Die Schmerzen gehen nie weg.

Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen

spielen will. Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht.

Vater und Mutter sprechen über mich. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.

In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es "genetisch" und "man

kann nichts machen". Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen,

möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht. Letzt Nacht war es schlimmer als eh und je.

Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken, nur noch schreien vor Schmerzen.

Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los ?

War ich böse ? Sind sie am Ende böse auf mich ? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach, wenn nur diese Schmerzen aufhörten ! Ich kann nicht einmal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchens

ablecken, aber wenigstens erreiche ich ihre Hand.

Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell,

ich fühle, wie sehr sie mich lieben. Mit Mühe schaffe ich es ihre Hand zu lecken.

Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich und ich empfinde etwas

weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich.......

Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.

Ein Traum:.......Ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen,

grünen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Frieden und Glück.

So sage ich meiner Menschenfamilie "Auf Wiedersehen" auf die einzige mir mögliche Weise:.......Mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln.

Viele glückliche Jahre wollte ich mit euch verbringen, es sollte nicht sein.

Stattdessen habe ich euch so viel Kummer gemacht.

Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware.



LEA

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Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum.
(Carl Zuckmayr)

*~Labrador Retriever ~*

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Michelle Offline




Beiträge: 12.095

16.04.2010 20:43
#2 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Ich finde die Geschichte einfach nur traurig

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Schnipsel Offline




Beiträge: 15.621

17.04.2010 07:21
#3 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

ich hab schon wieder tränen in den augen

Eine Katze in Handschuhen fängt keine Mäuse!

Tierfreund Offline




Beiträge: 15.098

20.04.2010 08:05
#4 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Boah bei solchen Geschichten kann man auch nur anfangen zu weinen



Gundl ( gelöscht )
Beiträge:

20.04.2010 12:39
#5 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Wenn ihr schon so rumheult, dann les ich es lieber erst gar nicht.

Tierfreund Offline




Beiträge: 15.098

20.04.2010 18:56
#6 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Doch les nur Gundl.. Sry wollten dir nicht gleich allen Mut nehmen du Angsthase



Gundl ( gelöscht )
Beiträge:

20.04.2010 19:47
#7 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Nein, les ich net. Ich heul immer gleich wie ein Schloßhund

Michelle Offline




Beiträge: 12.095

23.04.2010 16:19
#8 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Diese Geschichte ist aber auch einfach herzzerbrechend..

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Tierfreund Offline




Beiträge: 15.098

27.04.2010 09:10
#9 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Ja da glaubt man "juhuu sie hat ein schönes zu Hause gefunden" und dann stirbt sie doch



Michelle Offline




Beiträge: 12.095

27.04.2010 16:39
#10 RE: Die Geschichte von Lea Antworten

Ja..die Geschichte soll halt abschrecken Hunden von so einer "Zucht" zu kaufen..
Es fällt unheimlich schwer, denn man denkt, man muss die Süßen da raus holen aber man unterstützt sie damit ja eigentlich nur...
Wenn keiner mehr einen Hund von solchen Leuten kaufen würde, dann würden die das vielleicht auch lassen..

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